„Neptun an alle: …“
So beginnen viele Funksprüche unserer Einsatzleitstelle an die Streifenwagen. ´Neptun´ ist der Rufname der Bremerhavener Polizei, der in der Ansprache noch um die Wagenkennung ergänzt wird.
Wenn die Bürgerinnen und Bürger die ´110´ wählen, erreichen sie die Einsatzleitstelle der Polizei, in der alle Notrufe angenommen und bewertet werden. Im Ernstfall erfolgt dann die Einsatzvergabe an die Funkstreifenwagen. Dafür steht den dort eingesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine unterstützende Leitstellentechnik zur Verfügung. Diese ist mit der technischen Entwicklung durch die Generationen immer leistungsfähiger, schneller, funktionaler, automatisierter und in der Handhabung anspruchsvoller geworden.
Unsere Kommunikationsmittel sind ein unverzichtbarer Bestandteil erfolgreicher Polizeiarbeit. Sie versetzten uns in die Lage, jederzeit an jedem Ort in Bremerhaven miteinander in Kontakt zu treten, um unsere Aufgaben wahrzunehmen. Neben der komplexen Technik in der Einsatzleitstelle nutzen wir noch Handfunkgeräte, Telefone und Computer. All diese Geräte haben ebenso wie unsere Uniformen, Waffen oder Fahrzeuge in den letzten 75 Jahren einen enormen Wandel erfahren.
Das wichtigste Kommunikationsmittel der Polizei ist nach wie vor der Funk. Schon seit 1945 kommunizieren die Polizeibeamten der Ortspolizeibehörde Bremerhaven ortsunabhängig über ein Funksystem. Die ersten Funkgeräte waren nicht so handlich, wie der eine oder andere von uns sich das damals sicherlich gewünscht hätte. Was in den 60er Jahren modern und fortschrittlich war, lockt uns heute nur noch in unser Polizeimuseum.
Während sich anfangs nur die Geräte änderten, hat sich in der jüngsten Vergangenheit das gesamte Funksystem verändert. Bis 2011 haben wir das analoge System genutzt, dann erfolgte die Umstellung auf den Digitalfunk. Und das hat natürlich unseren Funkgeräten noch mal einen Schub in der Entwicklung gegeben. Weg vom „Knochen“ hin zu einem handlichen Einsatzmittel.
Erinnern Sie sich noch an die alten Telefone mit einer Wählscheibe und die Geräusche, wenn diese zurückläuft? So haben auch wir früher unsere Büros ausgestattet, um für Sie und untereinander erreichbar zu sein.
Heute sehen die Geräte deutlich anders aus und überhäufen uns mit einer Vielzahl verschiedener Funktionen. Und das macht ein genaues Studium der Bedienungsanleitung zwingend notwendig.
Darüber hinaus hat sich auch unsere mobile Telefonlandschaft in den letzten Jahren rasant entwickelt. So wie Sie in ihrem privaten Umfeld mehr und mehr nur auf die mobile Telefonie zurückgreifen, hat sich auch bei uns die Nutzung von Smartphones im Einsatzfall als ergänzendes Kommunikationsmittel bewährt.
Allein die Vielzahl unterschiedlicher Mobilfunkgeräte seit Ende des 20sten Jahrhunderts füllt hier in unserer Technikabteilung mehrere Vitrinen. Imposant anzusehen ist dabei ein Mobiltelefon von 1990. Nur brauchte man damals für den Transport des Gerätes einen Koffer!
Die jüngsten unter Ihnen wüssten bei dem Modell wohl gar nicht mehr, wie dieses bedient wird. Auch die nächste Generation der Geräte war weit entfernt davon, dass man sie über einen Touch Screen bedienen konnte.
Wir benutzen diese Museumsstücke nicht mehr. Die gängigen Smartphones ergänzen heute unsere Ausrüstung.
Für unsere Aufgaben ist der Kontakt und der Austausch mit anderen Polizeien und Behörden dringend erforderlich. Vor der Einführung der Computer haben wir dafür vornehmlich die Schreibmaschine oder, wenn es schnell gehen musste, einen Fernschreiber genutzt.
Ende der 70er Jahre hielt die Computertechnik bei der Ortspolizeibehörde Bremerhaven Einzug. Der schriftliche Informationsaustausch mit anderen Behörden erfolgte Schritt für Schritt auf Basis vernetzter Informationstechnik. Zu Beginn der 1990er mussten sich noch viele Kollegen einen der teuren Computerarbeitsplätze teilen.
Heute gehört dieses Einsatzmittel in allen Bereichen unserer Behörde zum ganz normalen Ausstattungsstandard. Zunehmend werden neben den Geräten an den Arbeitsplätzen auch mobile Geräte für die Arbeit zu Hause ausgegeben. Ob Laptop oder Tablet, gerade in der Zeit der Corona-Pandemie konnten wir auf diesem Wege einige unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Home-Office beschäftigen und so unsere Arbeit für Ihre Sicherheit „mit Abstand“ aufrechterhalten.
Unser Ziel für die nächsten Jahre ist es, diese mobilen Geräte in allen Einsatzbereichen einzuführen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen langfristig in die Lage versetzt werden, ihre Maßnahmen, wie Abfragen oder Schreibarbeiten schon am Einsatzort durchzuführen.