Zu diesem besonderen Anlass ist es uns gelungen, einen unserer ältesten Pensionäre (93) – sozusagen ´einen Mann der ersten Stunde´ – für ein kurzes Interview zu gewinnen. In seiner unnachahmlichen Art schildert er seine Eindrücke über die Entstehung der Ortspolizeibehörde Bremerhaven. Uns hat es gefallen. Wir hoffen, dass auch Sie an der einen oder anderen Stelle schmunzeln müssen.

Originalton:

„Die Kraftfahrstaffel will die MOT vergrößern, die alten gingen auch weg so langsam und die hauten ab und die suchten junge Leute – da haben wir gesagt – Mensch, da melden wir uns hin, da brauchen wir nicht mehr zu Fuß latschen.

Die Kraftfahrstaffel wurde neu aufgestellt unter Kauer, die wurde neu organisiert. Die Jüngeren kamen zur MOT äh, Motorisierte Verkehrsüberwachung – MOT sagten wir kurz. Die etwas älteren kamen zum Unfallüberfallkommando und die ganz Alten zur Fahrbereitschaft.

Die Fahrbereitschaft, die fuhren nur noch Gefangenenwagen. Tja, dann kamen wir als MOT. Wir gingen mit den ersten Wagen, das waren – die wir da hatten – Käfer, Käfer-Cabrios, nech.

Die hatten, äh, ganz schwachen Motor – die zogen keinen Hering vom Teller aber damals war das was. Aber wir fuhren dann offen, das war schon erstmal was. Wir hatten die einzigen von der Polizei, die weiße Mützen trugen – keiner im Revier trug weiße Mütze.

Denn kriegten wir Funkstreifenwagen, das waren Borgward. Das war die erste Neuerung – aber Borgward so Sargwagen. Hinten als Kombi, weil das Funkgerät derart groß war, das mussten se hinten auf die Ladefläche – das war – so groß war das Funkgerät und damit konnste tatsächlich nur im Stadtgebiet dich mit verständigen – Sprechfunk.

Da kriegten wir zwei von. Einer fuhr im Abschnitt Süd jede Nacht – abends um 22.00 Uhr mussten wir uns melden, wurden wir von der MOT abgeteilt und da war die Wache und da meldeten wir uns beim Wachhabenden und der Wachhabende hatte ´ne Liste, der teilte die immer ein, die mit uns fuhren.

Und mit dem Funkstreifenwagen wollte auch nicht jeder mitfahren – nee, ich mein so schön wie das war, dass sie mal Auto fahren durften, die hatten alle keinen Führerschein. Und die äh, also wenn mir mal was passiert wär´ in Surheide, hätte ich zu Fuß gehen müssen, den Wagen hätte keiner nach Hause fahren können.“