Kennen Sie eigentlich nachstehende Begriffe?
Umgangssprachlich gibt es viele Begriffe, die mit der Polizei in Verbindung gebracht werden. Wir haben ein paar davon aufgeschrieben – überlegen Sie mal, ob Sie die Bedeutung (noch) kennen.
Grüne Minna
Der Ausdruck ´Grüne Minna´ wird vor allem von jüngeren Menschen fälschlicher Weise als Ausdruck für einen Streifenwagen der Polizei genutzt. Das stimmt so aber nicht ganz.
1866 wurden in Berlin erstmals ein Gefangenentransportwagen eingeführt. Dabei handelte es sich um Pferdefuhrwerke, deren geschlossene Anhänger einen grünen Anstrich hatten.
Die Redewendung ´Zur Minna gemacht werden´ bedeutete schon damals ´fertig gemacht´ bzw. ´herabgesetzt´ zu werden. Wer also durch die Polizei festgenommen und mit dem grünen Gefangenenwagen zum Revier befördert wurde, galt als ´fertig gemacht´.
So entstand der Begriff ´Grüne Minna´ für den Gefangenentransportwagen der Polizei, der sich auch in Bremerhaven durchsetzte.
Weiße Maus
1949 wurde die Stadt Bonn zur provisorischen Bundeshauptstadt und zum Sitz der Bundesregierung gewählt. Die Bonner Polizei wurde u. a. mit der Durchführung von Ehreneskorten für Staatsgäste beauftragt. Dazu wurde eine Motorrad-Staffel aufgestellt. Die Fahrer der Motorräder erhielten wegen ihrer repräsentativen weißen Uniform-Röcke und der weißen Helme im Volksmund schnell den Spitznamen ´Weiße Mäuse´.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus in der Bevölkerung die positiv gemeinte Bezeichnung für die Verkehrspolizei. Die nahm das gerne auf und entwickelte einen Aufkleber in Form einer kleinen weißen Maus, den sie an das Heck ihrer Fahrzeuge kleben. Achten Sie mal drauf.
Schwarze Gang
Ursprünglich sollen die als ´Schwarze Schauerleute´ bezeichneten Kohlenträger auf den Schiffen Mitglieder von ´Swatten Gangs´ gewesen sein. Aber auch die ausschließlich dunkel gekleideten Beamten des Wasserzolls wurden und werden auch heute noch so bezeichnet, wenn sie ihre Kontrollen auf den Schiffen durchführen. Da auch die Wasserschutzpolizei und die Schutzpolizei dunkelblaue Uniformen trägt und oftmals unterstützend tätig wird, gehören sie zwischenzeitlich weitestgehend auch zur ´Schwarzen Gang´.
Eiserner Schutzmann
1956 wurde auf der Internationalen Polizeiausstellung in Essen eine Notrufeinrichtung zur kostenlosen Alarmierung der Polizei durch die Bevölkerung vorgestellt. Der so genannte ´Eiserne Schutzmann´ verbreitete sich im ganzen Land. Auch in Bremerhaven wurden die hellgrünen Säulen aufgestellt. Der Eiserne Schutzmann war etwa 2,20 Meter hoch und trug eine beleuchtete Schriftzeile ´Polizei´ am Kopf. Auf dem Dach der Säule war eine gelbe Rundumleuchte installiert. Durch die Betätigung eines Kippschalters wurde die Freisprecheinrichtung zur Leitstelle der Polizei aktiviert. In Bremerhaven ist die Notrufeinrichtung des ´Eisernen Schutzmannes` heute nicht mehr zu finden. Es sei denn, Sie besuchen das Polizeimuseum – dort steht noch ein funktionsfähiges Exemplar.
Tschako
Der Tschako ist eine helmartige Kopfbedeckung aus Leder, die 1919 in Deutschland über Jägereinheiten der Armee Einzug in die Bekleidung der Polizei fand. In einigen Bundesländern war der Tschako bis Anfang der 1970er Jahre Teil der Polizeiuniform. In Bremerhaven wurde er Anfang der 1960er Jahre abgeschafft – einige Exemplare sind in unserem Polizeimuseum ausgestellt.
Die ´Schmiere´ (Schmiere stehen)
Das Mundartwort ´Schmier´ ist nicht abschätzig und meint weder Schmiere noch Dreck, sondern ursprünglich ´Wache´. In Grimms Wörterbuch von 1899 wird ´Schmier´ u. a. folgendermaßen erklärt: Die Wache, die bewachende Person, Aufpasser, Diebeswache oder Wache beim Einbruch. So wurde in der Bevölkerung die Polizei auch oftmals als die ´Schmiere´ bezeichnet.
In der Gaunersprache bedeutet ´Schmiere stehen´ salopp: Bei einer verbotenen, illegalen Handlung dafür verantwortlich sein, aufzupassen und zu warnen, sobald Gefahr droht, entdeckt zu werden.
Neptun Banane
Polizeirevier im Überseehafengebiet an der Bananenpier deshalb scherzweise der polizeiliche Rufname ´Neptun Banane´ für die Streifenwagen dieses Reviers.
